Max von der Grün – Werkausgabe Band V
Die rechte Szene bewaffnet sich. Ein Mann muss sich zwischen Moral und
Familie entscheiden.
Als Lothar Steingruber in seinem alten Beruf als Maurer keine Anstellung
mehr findet, nimmt er aus Verzweiflung das Angebot des Pfarrers an und
betätigt sich als Friedhofsgärtner. Gerade an diesem vermeintlich
friedvollen Ort beobachtet er eines Nachts dunkle Gestalten, die in einer
Gruft ein Waffenversteck anlegen. Die rechte Gruppe rüstet auf. Dagegen muss
er etwas unternehmen. Wäre da nicht seine Tochter Claudia, die er in der
bewussten Nacht auf dem Friedhof gesehen hat ...
»Flächenbrand hat eine offenbare Tendenz, aber der Autor gestaltet eine
widerständige, komplexe Realität, die sich nicht schlicht auf einen Nenner
bringen lässt. Darin liegt literarisch seine Stärke. Max von der Grün möchte
Anstoß geben.«
Neue Zürcher Zeitung
Der Band V enthält zusätzlich die Texte »Kapituliert oder befreit?«, »Rede
zum neunhundertjährigen Bestehen der Stadt Feuerbach« sowie
»Ortsbesichtigung – und das nicht nur zur Festspielzeit«.
Flächenbrand
Roman, (BAND V)
Herausgegeben von Günther Butkus
Mit einem Nachwort von Heinrich Peuckmann
Hardcover mit Schutzumschlag
470 Seiten, Euro 22,90, 978-3-86532-124-4
Pendragon Verlag, September 2009
Leseprobe:
[...] Frank hatte zwei Mal schnell hintereinander geschossen.
Er schoss in dem Augenblick, als wir uns einig geworden waren, nicht zu
schießen. Ich stand wie gelähmt, als die zwei dumpfen Schläge durch den Wald
blafften; dann rannte ich einfach fort, ohne mich nach Frank umzusehen.
Nur fort, versinken, unsichtbar machen oder einfach in Luft auflösen, und
beim Laufen hörte ich die beiden Schüsse tausendfach an meine Ohren
trommeln.
Als ich Franks Wagen erreichte, den er in einer Feldeinfahrt geparkt
hatte, schloss er gerade den Wagen auf.
Bist du geflogen?, fragte ich keuchend.
Mir war, als dauerte es Stunden, bis das Auto ansprang und Frank losfuhr,
ich hatte den Eindruck, als bewegte er sich im Zeitlupentempo auf der
schmalen Straße, die von Hagen nach Dortmund von der Ruhr bergauf führt.
Fahr doch schneller!, schrie ich. Fahr! Fahr!
[...]